Millionenverluste der Swatch GroupUBS verneint Verantwortung am Todestag von Nicolas Hayek
Über die Auseinandersetzung zwischen der Swatch Group und der Schweizer Großbank UBS kommen immer mehr Details an die Öffentlichkeit. Recherchen der Schweizer „SonntagsZeitung“ haben ergeben, dass die Swatch Group der UBS schlechte Beratung und die Verantwortung für entstandene Millionenverluste vorwirft. Der Uhrenkonzern hatte in so genannte „Absolute-Return-Anlagen“ bei der UBS investiert, die in jeder Marktsituation eine positive Rendite erwirtschaften sollten. Ein Versprechen, dass in der Finanzkrise nicht eingehalten wurde.
Wenig Fingerspitzengefühl zeigte der Chefjurist der UBS, Markus U. Diethelm, bei der schriftlichen Stellungnahme zum Sachverhalt aus Sicht der Bank. Er verneint jegliche Verantwortung der UBS und auch einen außergerichtlichen Vergleich lehnte er ab. Das er seine Stellungnahme dann ausgerechtet am 28. Juni 2010, dem Todestag von Nicolas Hayek, versendet hat zeugt von wenig Taktgefühl und dürfte das Fass bei der Swatch Group zum überlaufen gebracht haben. Offensichtlich konnte die UBS den Brief wohl nicht mehr rechtzeitig stoppen oder man war sich der Problematik erst später bewusst. Das bereits am nächsten Tag verfasste Kondolenzschreiben, indem Markus U. Diethelm sein „Bedauern“ über den Zeitpunkt des Schreibens ausdrückt, konnte die Wogen jedenfalls nicht mehr glätten. Die Swatch Group leitete umgehend alle juristischen Schritte und die Klage gegen die UBS ein. Der Prozess soll Anfang Oktober 2010 in Zürich beginnen.